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Gl​ü​ckwunschsysteme (1995)

by Thomas Liebe

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1.
Klappi Ho! 01:08
2.
Kommt mit 03:27
So viele Frauen überall mit ihrem grellen Haar, Die will ich haben! Ich will mit ihnen Böötchen fahrn Und mich an ihren Brüsten laben Ich will sie alle nackend sehn und dann mit ihnen tanzen Ja das will ich Ich hab´ein großes Auto hier, da stopf ich alle rein Und dann fahren wir! KOMMT MIT ICH NEHM EUCH ALLE MIT! Kommt jetzt, die Tür ist jetzt auf und deshalb kanns losgehen, macht die Beine nicht so quer auf der Rückbank, damit sich niemand stößt, keine Panik oder Hysterie, das wäre nicht erwünscht, keine Angst, auch wenn die Zündung verreckt ist, ich fahr jetzt also los.... Ich glaub´ ich bin ein schöner Mann Der Kinder auch gut leiden kann Ja das bin ich Ich streichel gerne ihre Beine Und möchte sie für mich alleine Kommt mit, ich habe einen Bus, da steigt ihr alle ein UND DANN FAHREN WIR! Wohin das ist egal Ihr habt keine Wahl! So schöne Frauen überall mit ihrem grellen Haar Die will ich haben Ich will sie alle nackend sehn Und mich an ihren Brüsten laben (seltsames Vorhaben, was dieser Mensch hier vorhat, ne? Das könnte man laut sagen...) Ich hab ein großes Auto hier - da stopf ich alle rein Und dann fahren wir - ooja! Ich stopfe Frauen und Kinder, nebeneinander, übereinander Und dann geht´s los
3.
Warum ist es so schwer ein Lied zu erfinden, das Freude macht? Das Dich bewegt, Dir Kraft gibt Die Frage nach meinem Gegenüber darf ich nicht stellen Einfach blind expandieren Sich von all den Funktionen steuern lassen die aus dem irgendwoher kommen Philosophische Termini gegen Wirtschaft Die Wirtschaftlichkeit Deiner Aussagen WARUM BESTEHT DIE GEFAHR VERSTANDEN ZU WERDEN? Von Schlagern weit entfernt fühlst Du Dich so einfach wie das, was sie aussprechen Welcher Moment entscheidet was nicht? Willst Du nicht zusammen mit mir Wirklichkeit manipulieren? Willst Du nicht? Komm laß uns die Wirklichkeit manipulieren Komm laß uns abhauen in die Kunst Laß uns abhauen ins Geld Zeit = Kunst = Geld = Kunst = Geld Der Rest ist Glück Die Frage nach meinem Gegenüber darf ich nicht stellen Einfach blind expandieren
4.
Elegie 03:00
5.
Wie ein buntes Tier flieg ich hier herum Füll die Luft mit fiesem Gesumm & ich onanier hie-i-i-i-ier Spritz ich fett herunter auf die Stadt Balabum Ihre Dächer dampfen kochend das Glück eines ganzen Volkes unterjochend Und die Menschen sind wie Fliegen die sich in Hass verbiegen Ich will daß Ihr mich alle liebt daß Gefühl dem Verstand unterliegt Nicht durch Wortwahl Will nicht verwehen Nur verstehen WAS IST DAS WAS MACHT DAS WO BIN ICH HIER Will die Gefühle verstehen die tiefer gesenkt untergehen Will den Gefühlen nicht gehören die Länder zerstören Ich möchte mich verlieben wie ein Schaf Mein Selbst brennt aus Bunt tropft mir der Saft raus Wolken jagen mich... Das hier ist das Ende vom Lied: Wie zu einem unsichtbaren Glied pfeifen die Spatzen von den Dächern Komm zu uns Du fehlst uns hier Steig herab Du buntes Tier & fühl Dich wie ein Mensch
6.
"Langweile mich nicht mit Deinem System" sagte die schöne Frau zum einfachen Mann "Hauptsache Du kannst mich unterhalten und mir die Zeit nicht verderben Sei kein Spielverderber - laß Dich beglückwünschen Ich kann nicht wissen was Du so alles tust Ich hab Dir keinen Brief geschrieben Nichts wonach Du mich erkennst Du mußt mich selbst nehmen Ich tu Dir keinen Gefallen!" Systematische Wünsche In welchen Menschen stecken sie? In welchen Männchen verrecken sie? "Ich bin eine Frau die einen gewissen Begriff davon hat was Ihr Freund sein muß: Weiche Augen & ein Mund der nachdenklich wirkend küsst Ich wünsch Dir alles Gute! "
7.
Die Augen tausend Meter lang Die Augen tausend Meter Die Freude der Kinder ist groß Sie wühlen an einem Bart Dann geht's los Die Augen sind meterlang & schaut der Riese aufs Land Dann weiß er genau, er kann noch gehen So weit er eben kann Der Riese schaut auf die Kinder Die Kinder spielen im Sand Im Sand da ist allerhand los Da kann man einen nehmen Die Kinder spielen im Sand & heben einen auf den Riesen Die Kinder sehen den Riesen & gehen übers Land Die Augen tausend Meter lang Da kann der Riese sehen Über den Häusern fliegen Vögel Unter den Häusern zieht's Die Häuser scheinen abzufallen Die Kinder haben kaum noch Platz Die Kinder suchen einen Spielplatz Tuut-tuut- Die Autos tuten Tuut-tuut- Die Autos tuten Huupkwieek- Wieekwhhh Huup-Quiek -Die Autos quieken Huupqueuughieek Und wieder einmal schaun die Kinder wie eine Frau überfahren wird Und wieder einmal sehn sie wie die Autos schneller rasen - brumm brumm Autofahrer fahren & steigen aus Manchmal da dröhnt die Polizei Durch die Stadt da schaun die Kinder dem Riesen nach wie er zieht Der Riese zieht mit weiten Augen Tausend Meter lang Er möchte noch gerne mehr sehen Und die Kinder würde er gerne mitnehmen Kinder hätte er gern Doch zu groß ist das, was er tun muß Er muß übers weite Land Die Autos qietschen, die Kinder schreien O, wo ist der Riese geblieben?
8.
Neulich hinterm Ofenrohr guckte mit giftigen Augen mein kleiner Bruder hervor Er war in so einer Burschenschaft Dort, wo sie immer tranken und Deutschland soll wieder ausländerfreie Zone werden durcheinander brüllten OK, er war noch jung Aber er sollte es besser wissen & nicht auf fremde Menschen schieben was das eigene Blut schon als Dreck bis hoch ins Gehirn mit sich trug Ich nahm Ihn mir vor: "Bruder, weißt Du eigentlich, was Du nachkläffst, weißt Du eigentlich aus welchen Ländern die Nahrung stammt, die Du jeden Tag isst? Und sag´ nicht, Du ist nur deutsches Blut & deutsches Wildschwein. Sag´s nicht! "
9.
Dickes dickes Schwein Du kannst mich mal allein Hau jedem Bürger die Schädeldecke ein Zu Töten wäre Sein Jede Fratze die Dich nur betrachtet Zu Rupfen die Gedärme bis die blanken Knochen blinken
10.
Ein so zartes Herz wie Du wird so gerne mal berührt Ein so zartes Herz wie Du das so gerne berührt Ein so zartes Herz wie Du ist im Nu zerstört Ein so zartes Herz wie Du ist schneller zerstört als Du denkst Ein so zartes Herz wie Du ist morgen schon zerstört ist morgen schon zerstört ist morgen schon zerstört
11.
Ich trug ein dünnes T-Shirt und lag auf einem Kissen und blickte auf einen weichen Hasen Ich streichelte mit großer Zärtlichkeit den kleinen Hasen, der auf meinem Bauch ruhte Und während Du Dich über mich beugtest und mir langsam dabei zusahst begann sich meine linke Brustwarze zu erheben Du begannst mich zu küssen Deine Lippen berührten meinen Mund Und der Hase war vergessen R a p des H a s e n s "Ich habe lange Ohren und alles ist verloren Es war so weich und schön fandst Du´s ja schließlich auch Jetzt hast Du mich vergessen Bist nur auf diesen Mann versessen Drum hüpf ich jetzt zu der Frau hin wo ich noch weich und wichtig bin" Er sprang zu einer Frau In ihrem Blick Trauer und Neid Ich konnte Deine Lippen nicht mehr geniessen Der Hase stand auf Und ging
12.
...und jetzt ein Lied für Dich, mein Freund, hör gut zu: "Herrgott - schenk uns ein Lied Du kannst mich mal, Du kannst mich mal Herrgott - verdammt noch mal." und die nächste Strophe: "Herrgott - leck mich am Arsch (oh ja) Herrgottnochmal, Herrgottnochmal - verdammt und zugenäht Herrgott - leck mich am Arsch (ja genau da sollst Du mich lecken!) Herrgott - schenk uns ein Lied!"
13.
Im Schatten retten wir uns durch unsere Begierden und sprechen von nichts anderem mehr, nur in Metaphern Du bist groß & stark & ich fühl´ mich schwach um mich Dir hinzugeben Das stört mich & darum sollst Du gehn Im Schatten rollen wir uns Löcher durch die Brüste Sind so brennend vor Fragen und Verlangen daß ich mich fast schmerzhaft amüsier Verweigere ich mich Dir, wer bist Du dann & wo geht das hin mit uns, wenn ich will, daß Du gehst? Verweigere ich Dich allzusehr, wird daraus ein Schießgewehr und macht BUM, ZAK, BUM ->Letzte Vorstellung - nun, was sagt die Glocke? Also bis zum nächsten Mal also auf dann Und Tschüß!
14.
Bitte keinen Neger der Blöden Der könnte mich zu sehr anöden Lieber eine hübsche große Frau Die springe ich von hinten an BLÖDSINN - dab-da-dab-dab-dab-dab-dab O bitte keinen Neger der Blöden Bitte keine alten Krücken Mit porösen Perücken Lieber ein paar junge Burschen Mit denen ich boxen kann und schaukeln BLÖDSINN - dab-da-dab-dab-dab-dab-dab O bitte keine Gurus mit Weisheit Dafür ist das Leben viel zu dumm Lieber eine reiche Frau Mit Blödheit bis zur Decke hoch Lieber eine hübsche reiche Frau mit Klöthen bis zur Decke hoch BLÖDSINN - dab-da-dab-dab-dab-dab Los, mach die Beine breit, stell Dich nicht so an Leg Dich flach hin und laß mich rein in Deine Muschi oder Dein Portemonnaie. Übrigens: Beides wär am liebsten und am sinnvollsten, überleg aber nicht zu lange, los, mach voran, mach die Beine breit, was für ein Blödsinn, was für ein unerhörter Blödsinn.......
15.
Wolfgang, Erika, Peter, Jörg, Stefan, Johanna & Bert... Ich seh' sie vor mir wackeln Ihr Schweiß zieht ein in meine Nase Hey! Wozu tanzt Ihr denn da rum ? Soll ich etwa auch, soll ich? Egal! Ich guck' erst mal zu: Da vorne die Katja, wie heftig Haar & Busen schlingern, wow! Zum Tanz kann ich die nicht auffordern, DIE nicht! Überhaupt tanzen alle wie von selbst wie aufgezogne menschliche Uhren mit Klamotten an Soll ich jetzt noch was trinken, eine Zigarette rauchen oder gehen? Wozu sind Partys da? Da - jetzt spricht mich eine Marianne an beziehungsweise macht Zeichen - für was schon? - Feuer selbstredend; kurzes Lächeln & weiter der Trubel Ich stehe & fange an zu zucken Wozu sind Partys da? Wolfgang, Erika, Walter, Jürgen und was noch so herumhüpft bunte Show - auch ich gesell' mich schließlich dazu, was soll ich auch machen?! Wozu sind Partys da? Langsam bin ich abgefüllt, ich tanze immer lockerer und schwitze enorm: Warum nicht in all' dem Lärm ein Gespräch wagen? Mir fällt jedoch nichts rechtes ein, vielleicht ja über den Sinn von Partys reden... Lieber nicht, irgendetwas sagt mir, es ist besser stumm zu tanzen
16.
17.
Wo bist Du? 03:18
(Am liebsten würde ich dich auf den Mond jagen, ganz weit weg...) Ich sah Dich schon öfter nackt. Aber so wenig Erotik war dabei im Spiel Und immer wenn ich scharf auf Dich war, gucktest Du woanders hin... Immer wenn ich im Bett ganz tolle Sachen mit Dir zusammen anstellen wollte - da schien Dir die Missionarsstellung am rechtesten So viele tolle Sachen wollte ich mit Dir zusammen anstellen - und klar, wir stellten tolle Dinge an Aber im Bett blieb deutsches Sauerkraut der Alltag Und dann auch noch dazu so selten LECHZ LECHZ LECHZ Wohin mit meiner überschüssigen sexuellen Energie - Fragezeichen! Dabei begehrte ich Dich doch anfangs soo sehr Und jetzt? Wo bist Du? Wo? Wo bist Du? Wie dumm von mir Ich hab´ mich nämlich an Dich gewöhnt also Aber an WAS? Die Frage zu stellen WARUM ist irgendwie schlecht oder aber: WAS BLEIBT?? ganz genauso Ich würde so gerne kräftig vögeln Aber ist das verdammt-noch-mal egal mit wem?? Und jetzt? Wo bist Du?
18.
Als Ihre Hände seine berührten zitterten sie. So aufgeregt war sie. "Stefan", flüsterte sie,"jetzt sind wir endlich zusammen. Solange hab ich mich danach gesehnt, ist es wirklich wahr, daß wir jetzt hier sind?!" Und sie ergriff Stefan, hob ihn hoch und wirbelte ihn vor Freude durch die Luft. Hand in Hand mit ihm ging sie und schob ihn durch Amsterdam. Und sie betrachteten die Boote in den Grachten und zogen ein paar Joints durch in irgend so einem Coffee-Shop. Und am anderen Morgen setzte sie ihn dann in den Zug. "Pass gut auf Dich auf, Stefan, und ruf mich an, wenn Deine Mutter Dich abgeholt hat!" Stefan fuhr im Zug und schaute auf die vorbeirasenden Landschaften links und rechts und malte mit krakliger Schrift die Bäume und die Häuser wie sie vorbei zogen. Stefan dachte an Susanne: "Ich vermisse Dich so sehr!" Kennengelernt hatten sie sich auf einer Freizeit für Behinderte. Er konnte so toll lachen. Sie weinte. Der Urlaub mit ihm, Ihrer großen Liebe war zu Ende. "Ich vermisse Dich so sehr!" Er fuhr zurück nach Hause. Ins Heim.
19.
Halt mich fest Diese Welt ist ungerecht Und schön Bet zum Himmel dass Deutschland schöner wird Und gerechter
20.
Und Tschüß 02:07
21.
Fluchend 00:18
Fluchend einen Ort sich suchend der Ruhe kommen lassen tut sodann wird diese Welt erst wieder richtig schön & langsam gut

about

german:
"Allen verzeihen hiesse nie mehr schöne Partys feiern."

Im nachhinein: Überambitioniertes 4-Spur to Tape Werk. Zwischen Scherz und Ernst. Die frühe Hamburger Schule inspirierte zudem textlich. Mit vielen Gästen.

"Intelligente Songs, die mit normalem musikjournalistischem Vokabular kaum noch faßbar sind. Vielleicht ein akustischer Comic zwischen Lust + Weisheit, Blödsinn und Tiefsinn, der eine erstaunliche Reflexion unserer Zeit darstellt!"
(Siegfried Fischer)

__
english:
"Forgiving everyone would be the end of parties."

Overachieving 4-Track to Tape piece of work maybe (looking back). Between jest and severity. Between Helge Schneider, Hamburger Schule and elsewhere going through a range of musical styles with lots of guests.

"Maybe an acoustic Comic between lust and wisdom, idiocy and pensiveness being an astonishing reflexion of our times." (Siegfried Fischer)

credits

released May 12, 1995

21 Tracks. 61 Min. + 1 Bonus-Track

Recording:
4-Track to Tape (with lots of overdubs). Remastered 2021.

Favorites:

Kommt mit, Herzzerstörung, Wozu sind Parties da, Wo bist Du, Egal womit wohin wozu, Ungerecht und schön, Und Tschüss

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Thanks and congratulations to all who did felicitation-assistance:

Sabine Schwabe (voice, violin), Stefan Betke (Keyboards & Samples), Stefan Krausen (Drums), Julia Friedrich (singing and voice), Ulrike Steinborn (Violin), Fritz Dross (Trumpet), Peter Tillmanns (Saxophon), Birgit Greifenberg (Violin and Voice),

Andreas Rauth (Layout: Cover & Lyricsheet), Christine Lemke (Coverfoto)
Grethel Francke + Bodo von Borier of the Seniorentheater (Fotomodels)
Gundel Superbilk ( Lexicon)
Ulrich "ActionLayh" Möller for numerous DATings
Stefan Schneider for the early DATing
Siegfried Fischer, Stefan Zöllner, Hans-Jürgen Köhnen,
the Glückwunschsysteme - Band,
the participants of the working dinners & meetings for selecting the tracks (has been a while & there were some);
the inspirants and friends, who helped to let the idea grow and patiently followed my bonkering.
And thanks to those missing here and helped invisibly.

_________
other projects:

thomekk.bandcamp.com
sonicensemble.bandcamp.com
paprikatown.bandcamp.com
greenbeta.bandcamp.com
fahrscheingefahr.bandcamp.com

older ->
kallweit.bandcamp.com
eiterschlangen.bandcamp.com
poundaalsmund.bandcamp.com

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Thomas Liebe Germany

Thomas Liebe is the successor to the 80s project "Eiterschlangen" (coming from Spalanzanis Töchter) - less nauseation & harshness, more colourful and sometimes songorientated, german languaged.
Started with 4-Track Recordings in the 90s

"wahrscheinlich einer der fleissigsten, vielseitigsten musiker aus düsseldorf!"
Stefan Schwander (Antonelli Electr., Harmonious Thelonious)
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